Mit Data Science und KI durch die Krise

von | 30. März 2020 | [at] News

Die deutsche Wirtschaft steht vor einer tiefen Rezession. Ein Einblick, wie Data Science und Künstliche Intelligenz diesem Szenario entgegenwirken können.  

Die Corona Pandemie und ihre Konsequenzen für Wirtschaft und das tägliche Leben wird zu einer wirtschaftlichen Krise enormen Ausmaßes führen. Verkäufe brechen ein, Lieferketten werden unterbrochen, Fundamente der globalen Wirtschaft fallen aus oder werden zerstört. Bei einem Shutdown von zwei Monaten könnten derartige Verwerfungen laut einer Szenarien-Rechnung des ifo Instituts zu einer Reduktion der jährlichen Wachstumsrate des BIP zwischen 7,2 und 11,2 Prozentpunkte führen. 

Dennoch kann derzeit niemand ganz genau vorhersagen, wie lange uns das Coronavirus im Griff haben wird und wie die Effekte auf die nationale und globale Wirtschaft mit ihren komplexen Vernetzungen am Ende tatsächlich aussehen werden. 

Hinzu kommt, dass die Auswirkungen auf verschiedene Branchen und einzelne Unternehmen sehr unterschiedlich sind. Klar ist, dass in allen Bereichen Strategien für die Bewältigung der Krise entwickelt werden müssen. 

Daten als Schlüssel zur Digitalisierung

Ein wesentlicher Bestandteil dieser Strategien ist die intensivere Nutzung von Daten im Rahmen einer Ausweitung der Digitalisierung von Unternehmen und deren Prozesse.  

Die enorme Bedeutung von Daten und deren Analyse wird uns aktuell bei der Bekämpfung der Pandemie vor Augen geführt. Statistische Modelle errechnen den Verlauf der Infektionen, mithilfe von Künstlicher Intelligenz wird an neuen Medikamenten und Impfungen geforscht. Südkorea zeigt, wie man durch intensive Tests bei gleichzeitiger Sammlung von Bewegungsdaten und deren Abgleich die Ausbreitung des Virus eindämmen kann. Wie wichtig auch das umfangreiche Erfassen von Daten und deren zentrale Speicherung ist, zeigt sich an den hohen Dunkelziffern von Infizierten in vielen Ländern, die sich in einer weit höheren Sterberate im Vergleich zu Deutschland ausdrückt. 

Auch für die Bewältigung der wirtschaftlichen Krise sind Daten und deren umfassende Analyse ein zentraler strategischer Baustein in vielen Bereichen von Unternehmen. 

KI Anwendungsfälle in der Krise

Lieferanten und Lieferketten müssen kontinuierlich erfasst und analysiert, Absatzpotentiale und Märkte stetig neu berechnet und Liquiditätsplanungen regelmäßig angepasst werden. Dies erfordert die Aufnahme und Zusammenführung zusätzlicher Datenquellen und die Entwicklung neuer Analysen und KI-Modelle. 

Der Einsatz von Automatisierung auf Basis von künstlicher Intelligenz trägt maßgeblich zu erforderlichen Effizienzsteigerungen und Kostensenkungen bei. Studien zeigen, dass Krisen, Rezessionen und die damit einhergehende Bedrohung des eigenen Geschäftsmodells in der Vergangenheit immer wieder Ausgangspunkt für disruptive Innovationen waren, die in umfangreichen Produktivitätssteigerungen resultierten. 

Lösungsportfolio für einzelne Branchen

Wir haben bei der Alexander Thamm GmbH ein umfangreiches Lösungsportfolio für die Nutzung von Daten zur Bewältigung der Corona-Krise entwickelt, basierend auf der Erfahrung aus mehr als 1.000 Projekten in allen Bereichen der unternehmerischen Wertschöpfungskette.

KI Anwendungen für Unternehmensführung und Finanzen

Aktuell herrscht große Unsicherheit über die Dauer der Krise sowie deren ökonomische Auswirkungen auf das eigene Unternehmen. Mit einer umfangreichen Szenario-Planung können die Auswirkungen verschiedener Szenarien auf das Unternehmen modelliert werden. Daraus lassen sich dann entsprechende Handlungsoptionen ableiten.

Zur besseren Steuerung der eigenen Liquidität können Real-Time Analysen und Prognosen von Liquiditätsrisiken eingesetzt werden. Außerdem können Machine Learning Methoden eingesetzt werden, um Zahlungsverzögerungen und Zahlungsausfälle vorherzusagen.

KI Anwendungen in der Produktion & Logistik

Die Corona-Krise hat Auswirkungen auf die gesamte Lieferkette. Viele Produktionen stehen aktuell still, Zulieferer fallen aus, Bestellungen werden storniert. Es müssen daher relevante Einflussfaktoren und Kennzahlen identifiziert und in Echtzeit getrackt werden. Supply Chain Analysen und Prognosen helfen dabei, rechtzeitig über Lieferengpässe, Bestelländerungen oder Versandprobleme informiert zu sein und schnell reagieren zu können.

KI Anwendungen im Service und Vertrieb

Für Unternehmen ist es von zentraler Bedeutung, ihre bestehenden Kunden während und nach der Krise zu halten.
Churn Prediction bzw. die Prognose von Kundenabwanderung können Wechselwahrscheinlichkeiten und Wechselzeitpunkte vorhergesagt sowie Wechselgründe identifiziert werden. Durch eine zielgenaue Ansprache und individuelle Angebote können teure, krisenbedingte Kundenabwanderungen verhindert werden.

Zahlreiche Unternehmen werden momentan mit Kundenanfragen bzgl. Lieferterminen, Stornobedingungen oder auch Finanzierungsmöglichkeiten überrannt. Um eine zeitnahe Beantwortung zu gewährleisten und bestehende Personalkapazitäten effizient einzusetzen können automatisierte Klassifikationen von schriftlichen Anfragen eingesetzt werden. Durch Text Analytcis und NLP können die Anfragen priorisiert und teilweise automatisiert beantwortet werden.

Die Krise als Chance zur Digitalisierung

In diesem Kontext sollte man die Krise zum Teil auch als Chance interpretieren. Unternehmen können sich jetzt strategisch für die Zeit nach der Rezession positionieren und im Bereich der Digitalisierungs- und Datenstrategie die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft stellen. 

Wir, die Alexander Thamm GmbH unterstützen Sie auch bei der Entwicklung individueller Datenstrategien, die an die jeweiligen unternehmensspezifischen Herausforderungen angepasst sind. Über Tools wie z.B. virtuelle Workshops und Hackathons stellen wir sicher, dass auch in den Zeiten von Social Distancing Initiativen vorangetrieben werden können. 

Wir unterstützen Sie gerne bei dem Vorhaben, mit Data Science und KI die Krise zu bewältigen und zu einer Data Driven Company zu werden – sprechen Sie uns an. 

Headerbild: Martin Sanchez by Unsplash

Autor:innen

JÖRG BIENERT

Jörg Bienert ist Partner und CPO der Alexander Thamm GmbH, Deutschlands führendem Unternehmen für Data Science und KI. Gleichzeitig ist er Mitgründer und Vorsitzender des KI-Bundesverbandes e.V. und Mitglied des Beirats Junge Digitale Wirtschaft im BMWI. Darüber hinaus ist er ein angesehener Keynote-Speaker und wird regelmäßig in der Presse als Data & KI-Experte vorgestellt. Nach seinem Studium der technischen Informatik und mehreren Stationen in der IT-Branche, gründete er ParStream, ein Big-Data Start-up mit Sitz im Silicon Valley, das 2015 von Cisco übernommen wurde.

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