Philip Meier und Benedikt Stolze haben den Podcast Hashtag Digital ins Leben gerufen mit der Mission vor Augen, die Digitalisierung im deutschen Raum zu beschleunigen. Dafür führen sie regelmäßig Interviews mit Experten aus Wissenschaft und Praxis und veröffentlichen diese Podcasts zum Thema Digitalisierung auf ihrer Webseite. Diesmal stand ihnen Alexander Thamm, Gründer und CEO des gleichnamigen Unternehmens, zur Seite um Fragen rund um das Thema Daten, Digitalisierung sowie Künstliche Intelligenz zu beantworten.
Die Gründung der Alexander Thamm GmbH im Podcast
Zu Beginn des Podcast, geht es um den CEO selbst. Aufgewachsen in München und mit abgeschlossenem BWL-Studium entdeckte er bei BMW seine Begeisterung für Statistiken und Analysen. Er entwickelte für BMW einen eigenen Algorithmus für Hersteller von Fahrzeugersatzteilen, der auf Basis von Fahrzeuganalysedaten zeigte, welche Kunden wann welche Teile brauchen und präsentierte diesen weltweit auf Konferenzen. Überwältigt von dem positiven Feedback und Interesse an seinem Algorithmus entschied er sich 2012 die Alexander Thamm GmbH zu gründen. Es folgten die Entwicklung des Datenkompass sowie der Data Journey. Auf Grund des Mangels an Data Scientists, rief Alexander Thamm des Weiteren auch ein eigens entwickeltes Data Science Trainee-Programm ins Leben.
Daten – Das Herzstück der Digitalisierung
Im nächsten Teil des Podcast liegt der Schwerpunkt auf der Digitalisierung. Dabei wird die Bedeutung des Verständnisses für den Kunden hervorgehoben, denn die Skalierung eines guten Produktes, vertritt Alexander Thamm als Meinung, ist nur durch den besten Umgang mit dem Kunden zu erreichen.
Die drei Erfolgsfaktoren für digitale Projekte sind für Alexander Thamm eindeutig: Ein wichtiger Punkt stellt der Mensch selbst dar, sowie das Wissen, das er besitzt und welches trotz zunehmender Künstlicher Intelligenz auch weiterhin benötigt wird.
Ebenso spielt die Technologie eine bedeutende Rolle. Mit herkömmlichen Tools oder Datenbanken stößt man schon jetzt teilweise an seine Grenzen. Man sollte sich öffnen und neu fokussieren, meint der Data Science Experte, anstatt starr bei den alten Standards zu bleiben.
Als letzten Erfolgsfaktor nennt Alexander Thamm Data Governance. Dazu zählt Legal Privacy, welche auch durch unterschiedliche Gesetzgebungen weiter in den Vordergrund rückt. Ebenso aber auch Data Ownership, welches oft ein Problem darstellt, wenn nicht genau erkenntlich ist bei wem die Verantwortung für die Speicherung der erhobenen Daten liegt und was in diesen enthalten ist. Die Folge ist, dass bei den Daten oft nicht ersichtlich ist, was genau die Daten darstellen. Die richtige Dokumentation dieser Daten ist jedoch mehr wert, als die eigentliche Prozessarbeit, so Alexander Thamm, und dafür muss das Bewusstsein bei den Mitarbeitern des Kunden geschaffen werden.
Digitalisierung in Deutschland & Europa
Das Stichwort, welches Alexander Thamm sofort einfällt, wenn es um den Digitalstandort Deutschland und seine Veränderungen geht, ist „Aufholen“. Zum einen sollte sich mehr der Basisarbeit gewidmet werden. Diese wird sich allerdings erst in 10-20 Jahren auszahlen. Dazu zählt beispielsweise die Förderung in Kinder, sei es ihnen das Programmieren beizubringen oder in ihnen den Spaß zu wecken zu erfinden, auszuprobieren, Verantwortung zu übernehmen oder auch Unternehmer sein zu wollen.
Des Weiteren sollte man im Unternehmen innovativer vorangehen, wofür gerade im Mittleren Management oft der Mut fehlt, aus Angst vor negativen Konsequenzen. Außerdem sollte Deutschland mehr investieren.
Chatbots – Maschinen, die wie Menschen Entscheidungen treffen
Ein Beispiel für die Bedenken und den fehlenden Mut in Deutschland sieht Alexander Thamm beim Thema Chatbots. Viele Unternehmen trauen sich an dieses Thema noch nicht vollständig heran. Sie haben Angst, dass diese digitalen Assistenten falsche Antworten geben und somit dem Unternehmen schaden. Nichtsdestotrotz vertritt Alexander Thamm die Meinung, dass es höchstens noch 3-5 Jahre dauern wird bis wir KI Assistenten auf den mobilen Endgeräten haben, die uns fast so gut unterstützen werden wie menschliche Assistenten heute.
Chief Digital Officer – Über- oder unterbewertet?
Der Podcast endet mit der Frage nach der Bedeutung des Chief Digital Officers. Alexander Thamm sieht die Position als jemanden, den jedes Unternehmen braucht, da dieser eine übergeordnete Verantwortung übernehmen kann und die digitalen Prozesse oft nur über die bestehenden Strukturen hinweg gut funktionieren können. Andererseits darf man jedoch im CDO nicht die Person sehen „die schon alles richten wird“ und abseits von den anderen Kollegen arbeitet.
Den gesamten Podcast mit Alexander Thamm können Sie hier anhören:
0 Kommentare