Was ist eine Entität in der Informatik?

Eine Entität in der Informatik bezeichnet ein einzigartiges und identifizierbares Informationsobjekt. Es kann sich dabei sowohl um reale als auch abstrakte Objekte handeln. Der Begriff „Entität“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „etwas, das existiert“. In der IT-Branche wird der Begriff häufig in Bereichen wie Datenbankmanagement, Programmierung und Suchmaschinen verwendet. Entitäten werden durch eine Kombination aus Attributen und Beziehungen dargestellt und können in Entity-Relationship-Modellen grafisch dargestellt werden. Zusammen mit Entitätentypen, Attributen und Beziehungen zwischen den Entitäten sind sie wichtige Bestandteile der Datenmodellierung.

Typen und Darstellung

Eine Entität wird in der Regel durch eine Kombination aus Attributen und Beziehungen dargestellt. Attribute beschreiben die Eigenschaften einer Entität, wie z.B. der Vorname, Name oder Wohnort einer Person. Die tatsächlichen Werte dieser Attribute wären beispielsweise Vorname „Max“ und Nachname „Mustermann“. Durch das Zusammenspiel von Attributen und Attributwerten entstehen Informationen über die Eigenschaften einer Entität. Der Entitätentyp, auch als Entitätenklasse bezeichnet, beschreibt eine bestimmte Gruppe von Entitäten. So kann eine Person mit den Attributwerten „Max Mustermann“ zum Entitätentyp „Kunde“ oder „Patient“ gehören.

Es gibt verschiedene Arten von Entitäten, die in der Informatik verwendet werden. Eine davon ist die schwache Entität, die von einer anderen Entität abhängig ist. Ein Beispiel hierfür ist eine Bestellzeile, die von einer Bestellung abhängt.

Eine andere Art von Entität ist die starke Entität, die unabhängig von anderen Entitäten ist. Ein Beispiel hierfür ist ein Kunde, der nicht von einer Bestellung abhängig ist.

Das Entity-Relationship-Modell

Das Entity-Relationship-Modell ist ein weit verbreitetes Instrument bei der Generierung eines Datenmodells für eine Datenbank. Es abstrahiert die Typen von Entitäten, ihre Attribute und die Beziehungen zwischen ihnen, um ein grafisches Entity-Relationship-Diagramm zu erstellen, das die Grundlage für das eigentliche Datenmodell bildet. Das Modell setzt sich aus dem Diagramm und der Beschreibung der verwendeten Elemente zusammen.

Relationale Datenbanken nutzen das Entity-Relationship-Modell, indem sie die Entitätentypen mit Tabellen und die Tabellenzeilen mit den einzelnen Entitäten gleichsetzen. Das Modell wird in der konzeptionellen Phase der Datenbankentwicklung, sowie bei der Implementierung relationaler Datenbanken, eingesetzt.

Das Entity-Relationship-Modell wurde 1976 von Peter Chen eingeführt und ist seitdem ein etablierter De-facto-Standard für die Datenmodellierung. Es ist ein wichtiger Bestandteil der Datenbankentwicklung und unterstützt Entwickler dabei, ein klares und verständliches Datenmodell zu erstellen, das die Eigenschaften, Attribute und Beziehungen von Entitäten in einer Datenbank erfasst.

Beispiele für Entitäten

Ein Beispiel für eine Entität in einer Online-Shop-Anwendung ist ein Produkt. Die Produkt-Entität hat Attribute wie Produktname, Beschreibung, Preis und Lagerbestand. Es hat auch Beziehungen zu anderen Entitäten wie Kategorie und Hersteller.

Ein Beispiel für eine Entität in einer Personalverwaltungs-Anwendung ist ein Mitarbeiter. Die Mitarbeiter-Entität hat Attribute wie Vorname, Nachname, Adresse, Geburtsdatum und Position. Es hat auch Beziehungen zu anderen Entitäten wie Abteilung und Vorgesetzter.

Ein Beispiel für eine Entität in einem Finanzmanagement-System ist ein Konto. Die Konto-Entität hat Attribute wie Kontonummer, Kontoname, aktueller Kontostand und Währung. Es hat auch Beziehungen zu anderen Entitäten wie Kunde und Transaktionen.