Was ist Open Data?

Offene Daten (engl. Open Data) sind Daten, die von der Allgemeinheit genutzt, weitergegeben und weiterverarbeitet werden dürfen. Open Data tritt oft in Form einer Forderung auf und wird von der Open Knowledge Foundation stark gefördert. Zusammengefasst definiert die besagte Stiftung offene Daten wie folgt:

  • Eine Vervielfältigung der Daten darf keine Kosten verursachen. Das bedeutet bspw., die Datenformate, in denen die Dateien gesichert werden, sind zweckdienlich gewählt und Datensätze sind grundsätzlich vollständig; man kann sagen, es wird den Datenkonsumenten „leicht gemacht“, die Inhalte zu teilen.
  • Neben dem Teilen spielt auch die Art der Wiederverwendung eine Rolle. Um die Daten mit anderen Quellen zusammenzuführen, müssen sie in einem Format bereitgestellt werden, das interoperabel ist (dafür hat sich das CSV- oder JSON-Format durchgesetzt). Bestenfalls bietet der Bereitsteller Schnittstellen auf Basis gängiger Protokolle wie SOAP oder REST an, damit die Datenbanken von Mensch und Maschine auslesbar sind.
  • Während genannte technische Kriterien an offene Daten gestellt werden, dürfen im Gegensatz dazu keine gesellschaftlichen Bedingungen an sie geknüpft sein. Jeder muss die Möglichkeit haben, die Daten zu nutzen, weiterzugeben oder weiterzuverarbeiten – bestimmte Personengruppen oder Anwendungsfelder dürfen nicht ausgeschlossen werden.

Nicht ohne Grund setzt sich Bund und Länder mit Initiativen wie Open Government für Open Data ein. Öffentliche Ämter können effizienter arbeiten, Privatunternehmen profitieren von einem einfachen Zugang zu Wissen und die soziale Sicherheit erhöht sich aufgrund von Informationstransparenz.

Gesetzlicher Rückhalt durch das Open-Data-Gesetz

Damit dieses fortschrittliche Konzept in der Praxis auch wirklich umgesetzt wird, trat 2017 das erste Open-Data-Gesetz in Kraft. Aufgrund dieser Rechtslage sind Behörden dazu verpflichtet, ihre Daten maschinenlesbar bereitzustellen. Im Zusammenhang mit der Open-Data-Strategie der Bundesregierung setzte Deutschland damit den Grundstein für ein solides Ökosystem. Das Open-Data-Gesetz wird gemeinsam mit Österreich und der Schweiz weiterentwickelt und soll in Zukunft für noch mehr verantwortungsvolle, innovative und gemeinwohlorientierte Datennutzung sorgen.

Die wichtigsten deutschen Open-Data-Datenbanken

  • Die bundesweite Metadatenbank GovData enthält neben den Verwaltungsdaten selbst zahlreiche Informationen über die Daten, bspw. wer sie wann und wo erstellt hat.
  • GENESIS-Online, die Datenbank des Statistischen Bundesamtes, enthält ein breites Themenspektrum amtlicher Statistiken und ist kategorisch tief gegliedert. So wie für die Datenbanken Regionaldatenbank Deutschland und Kommunale Bildungsdatenbank, sie basieren auf GENESIS-Online, stehen dafür verschiedene Schnittstellen zur Verfügung, um die Daten effizient weiterzuverarbeiten.
  • Die Open-Data-Plattform Open.NRW soll als Informationsportal dienen und stellt unter dem Leitsatz „Open Government in Nordrhein-Westfalen“ einen stetig wachsenden Datenbestand bereit, bestehend aus Verwaltungsdaten zu Projekten des Landes.
  • Das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen in Baden-Württemberg setzt hinsichtlich Open Government auf Geobasisdaten und stellt mit dem Geoportal Baden-Württemberg ein umfangreiches Werkzeug für interessierte Vereine, Vertreter:innen der Wirtschaft und Bürger:innen zur Verfügung. Einen weiteren Anlaufpunkt für Geobasisdaten stellt das Geoportal Hessen dar. Auch im Land Niedersachsen werden hauptsächlich Geodaten bereitgestellt. Das Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN) stellt die Plattform Open Geo Data bereit.
  • Unter anderem interessante Informationen zur deutschen Hauptstadt Berlin findet man in dem Portal Berlin Open Data. Zudem sind Datensätze aus Themenfeldern wie Bildung, Gesundheit oder Verkehr einsehbar. Einen ähnlichen Ansatz verfolgt das Land Schleswig-Holstein. Auch hier können in der Webanwendung Open Data Schleswig-Holstein offene Daten zu gesellschaftsrelevante Themen wie Kultur, Energie oder Wirtschaft abgerufen werden.