![Chatbots Chatbots, Alexander Thamm [at]](/fileadmin/_processed_/3/1/csm_chatbots-new_38a7967b8b.jpg)
Chatbots ermöglichen den automatisierten Austausch zwischen Menschen und Maschine und sind aus vielen Lebens- und Arbeitsbereichen kaum mehr wegzudenken. Ob im Kundenservice, im Onlinehandel oder im privaten Alltag, Chatbots erleichtern Prozesse, beantworten Fragen in Echtzeit und steigern die Effizienz. Durch die Fortschritte in der Künstlichen Intelligenz haben sie sich von einfachen, regelbasierten Systemen zu lernfähigen und kontextsensitiven Gesprächspartnern entwickelt, welche sich in ihren Funktionsweisen, Arten und Einsatzgebieten unterscheiden lassen.
Ein Chatbot beschreibt eine Software, welche dazu entwickelt wurde, um mit Menschen über textbasierte oder sprachbasierte Schnittstellen zu kommunizieren, ihre Eingaben zu verstehen sowie diese zu beantworten. Ein Chatbot simuliert dabei eine Konversation mit einem Nutzer, übernimmt Dialoge – etwa im Frage-und-Antwort-Format – und kann automatisierte Reaktionen liefern. Technisch gesehen handelt es sich bei einem Chatbot um eine Software, die mittels Regeln oder Algorithmen (z. B. der natürlichen Sprachverarbeitung) Texteingaben eines Nutzers als Input nimmt und passende Antworten als Output erzeugt.
Zu bekannten Chatbots zählen ChatGPT (OpenAI), Gemini (Google), Copilot (Microsoft), Claude AI (Anthropic) oder auch Le Chat (Mistral).
Der Zusammenhang zwischen Chatbots und Künstlicher Intelligenz liegt darin, dass viele moderne Chatbots KI-Techniken – insbesondere Natural Language Processing (NLP), Machine Learning sowie manchmal auch generative Modelle – nutzen, um natürlichere, flexiblere und vor allem kontextbewusste Dialoge zu ermöglichen.
Nicht alle Chatbots basieren auf Künstlicher Intelligenz – es gibt auch einfache, regelbasierte Systeme, die ohne maschinelles Lernen funktionieren. Allen Chatbots ist jedoch gemeinsam, dass sie zur Interaktion mit Nutzerinnen und Nutzern entwickelt wurden. Dabei unterscheiden sie sich im Grad ihrer „Intelligenz“: Manche arbeiten rein regelbasiert mit vordefinierten Entscheidungsbäumen, während KI‐gestützte Varianten unstrukturierten Text verstehen, aus Erfahrungen lernen, den Kontext berücksichtigen und in einigen Fällen sogar eigene Inhalte generieren können.
Die verschiedenen Chatbots können anhand mehrerer Kriterien unterschieden werden. Die nachfolgende Auflistung zeigt die zentralen Arten und Kategorien von Chatbots:
| Chatbot | Typ | Hauptmerkmale |
|---|---|---|
| ChatGPT | KI-basiert / generativ | Sehr flexibel in vielen Domänen: Antworten auf Fragen, kreative Texte, Programmieren, Übersetzungen u.v.m. Unterstützt große Kontexte, multimodale Fähigkeiten. |
| Google Gemini | KI-basiert / generativ | Starke Integration in das Google-Ökosystem (Suche, Android etc.), Multimodalität, große Sprachanzahl. Fokus auf Zugriff auf aktuelles Wissen und starke Verbindung zur Websuche. |
| DeepSeek | KI-basiert / hybrid | Stark in China und zunehmend global, oft als kosteneffiziente Alternative zu westlichen Großanbietern gesehen. Für technische Aufgaben und Codegenerierung. |
| Microsoft Copilot | hybrid / produktivitätsorientiert | In Microsofts Produktivitätswerkzeuge eingebunden (Word, Excel, Outlook etc.). Unterstützt z. B. das Verfassen von Texten, Analyse von Daten, Automatisierung von Routinetätigkeiten. |
| Claude AI | KI-basiert | Legt großen Wert auf Transparenz, Sicherheit und verlässliche Antworten. Oft eingesetzt in anspruchsvolleren Schreib-, Recherche- und Unternehmensanwendungen. |
| Mistral Le Chat | KI-basiert / konversationsorientiert | Europäischer Chatbot von Mistral AI auf Basis großer Sprachmodelle. Fokus auf Datenschutz, Schnelligkeit und natürliche Dialoge; unterstützt Recherche, Textanalyse und kreative Aufgaben mit „Deep Research“-Modus für Profis. |
| Perplexity AI | KI-basiert / rechercheorientiert | Kombiniert Chatbot-Interaktion mit Websuche, liefert z. T. Zitate und Quellen, eignet sich für Nutzer, die verlässliche Informationen und schnelle Fakten benötigen. |
Chatbots folgen bei der Ausführung ihrer Aktionen grundsätzlich einem typischen Ablauf:
Zunächst gibt der Nutzer eine Anfrage ein – per Text oder Sprache. Der Bot nimmt diesen Input entgegen und wandelt ihn durch sogenanntes Parsing in eine maschinenlesbare Form um, etwa durch Tokenisierung, Normalisierung oder das Entfernen von Stoppwörtern. Anschließend analysiert er die Anfrage, um zu verstehen, was der Nutzer möchte (den sogenannten Intent oder die Intention), und identifiziert dabei relevante Schlüsselbegriffe bzw. Entitäten wie etwa „Buchung“, „Flug“, „Datum“ oder „Ort“.
Bei KI-basierten Chatbots kommt häufig ein NLP-Modul (Natural Language Processing) zum Einsatz, das syntaktische und semantische Strukturen der Sprache analysiert. Ein Dialogmanager entscheidet dann, wie das Gespräch fortgesetzt wird: Welche Antwort oder Rückfrage angemessen ist, ob weitere Kontextinformationen benötigt werden oder ob der nächste Handlungsschritt eingeleitet werden soll. Dabei steuert der Bot den Gesprächsverlauf mithilfe von Regeln, Zustandsautomaten oder KI-Modellen.
Je nach System liefert der Chatbot anschließend entweder eine vordefinierte Antwort (bei regelbasierten Systemen) oder eine neu generierte Antwort (bei KI-basierten Systemen). Wenn der Bot darüber hinaus Aktionen ausführen kann – etwa eine Buchung anstoßen oder Daten abrufen – geschieht dies über Schnittstellen zu Backend-Systemen oder APIs. Fortgeschrittene, KI-gestützte Chatbots können zudem aus bisherigen Gesprächen und Nutzerfeedback lernen. Sie passen ihre Modelle an, erkennen neue Phrasen oder Intents und optimieren ihre Antworten. Dieses Lernen kann überwacht oder unüberwacht erfolgen, zum Beispiel mithilfe von Klassifikatoren, neuronalen Netzen oder Reinforcement Learning.
Einige Systeme behalten außerdem den Gesprächskontext über mehrere Interaktionen hinweg. Dadurch können sie sich merken, worüber zuvor gesprochen wurde, Rückbezüge herstellen und gezielt Folgefragen stellen. Dafür verwalten sie den Dialogverlauf in sogenannten Sessions oder über Kontextvariablen, die den aktuellen Stand der Unterhaltung speichern.
Chatbots finden heute in einer Vielzahl von Branchen und Anwendungsbereichen Verwendung:
Darüber hinaus finden Chatbots in vielen weiteren Bereichen Anwendung. In der Bildung unterstützen sie als digitale Lernassistenten, erklären Lerninhalte, stellen Quizfragen oder helfen bei der Prüfungsvorbereitung. In der Tourismusbranche erleichtern sie die Reiseplanung, geben Informationen zu Sehenswürdigkeiten oder Buchungsmöglichkeiten. Selbst in der öffentlichen Verwaltung werden Chatbots zunehmend eingesetzt, um Bürgerinnen und Bürgern Informationen zu Formularen, Anträgen und Behördenleistungen schnell und verständlich bereitzustellen.
Chatbots haben sich in den vergangenen Jahren zu vielseitigen digitalen Helfern entwickelt, welche Kommunikation vereinfachen und Prozesse in nahezu allen Branchen beschleunigen. Durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz können sie nicht nur statische Antworten liefern, sondern zunehmend menschenähnliche Dialoge führen und komplexe Aufgaben übernehmen. Trotz aller Vorteile wie Zeitersparnis, Kosteneffizienz und ständige Verfügbarkeit bleiben auch Herausforderungen bestehen, insbesondere beim Datenschutz, bei der Genauigkeit der Antworten und bei der Wahrung menschlicher Empathie. Dennoch ist absehbar, dass Chatbots in Zukunft eine noch wichtigere Rolle spielen werden, sowohl im privaten als auch im beruflichen Umfeld.
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