Cloud Data Warehouse: Kompakt erklärt

von | 26. Mai 2023 | Grundlagen

Als eine leistungsstarke und cloudbasierte Lösung zur Speicherung, Verwaltung und Analyse großer Datenmengen bietet ein Cloud Data Warehouse Unternehmen die Möglichkeit, flexibel auf wachsende Datenanforderungen zu reagieren, skalierbare Ressourcen zu nutzen und wertvolle Einblicke aus ihren Daten zu gewinnen. Durch die Kombination von Cloud-Technologie und Data-Warehouse-Funktionalität ermöglicht ein Cloud Data Warehouse eine effiziente Datenverarbeitung und erleichtert den Zugriff auf Informationen, um fundierte Entscheidungen zu treffen und geschäftliche Herausforderungen zu bewältigen.

Was ist ein Cloud Data Warehouse?

Ein Cloud Data Warehouse ist ein Datenbankmanagementsystem, das in der Cloud gehostet wird und dazu dient, große Mengen strukturierter und unstrukturierter Daten zu speichern, zu verwalten und zu analysieren. Es ermöglicht Unternehmen, ihre Daten aus verschiedenen Quellen wie internen Systemen, externen Diensten, sozialen Medien und anderen Datenquellen zu sammeln und in einem zentralen Repository (Speicherort zur Verwaltung und Organisation von Daten, Dateien oder Quellcode) zusammenzuführen.

Ein Cloud Data Warehouse bietet leistungsstarke Analysefunktionen, mit denen Unternehmen Daten aggregieren, filtern, transformieren und analysieren können, um wertvolle Erkenntnisse und Einblicke zu gewinnen. Dies umfasst Funktionen wie komplexe Abfragen, Datenaggregation, Join-Operationen, Datenbereinigung und Transformation.

Insgesamt ermöglicht ein Cloud Data Warehouse Unternehmen, große Mengen an Daten effizient zu speichern, zu verarbeiten und zu analysieren, um fundierte Entscheidungen zu treffen, Geschäftsanalysen durchzuführen und wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen. Durch die Nutzung der Cloud-Technologie können Unternehmen ihre Dateninfrastruktur skalieren, Kosten senken und flexibel auf sich ändernde Anforderungen reagieren.

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Cloud Computing: Kompakt erklärt

Cloud Data Warehouse vs. Data Warehouse On-Premise

Der Hauptunterschied zwischen einem Cloud Data Warehouse und einem On-Premise Data Warehouse besteht in der Art und Weise, wie sie betrieben und verwaltet werden. Ein On-Premise Data Warehouse wird lokal in den Rechenzentren eines Unternehmens betrieben. Das Unternehmen ist für den Kauf, die Bereitstellung und die Wartung der erforderlichen Hardware, Software und Infrastruktur verantwortlich. Es werden eigene Server, Speichergeräte und Netzwerke eingesetzt, um das Data Warehouse zu unterstützen. Das Unternehmen trägt die Kosten für den Erwerb und die laufende Wartung der Hardware sowie für die Anpassung und Aktualisierung der Software.

Ein Cloud Data Warehouse hingegen wird in der Cloud eines Cloud-Anbieters gehostet. Das bedeutet, dass das Unternehmen keine eigene Hardware anschaffen oder warten muss. Stattdessen werden die Ressourcen und die Infrastruktur vom Cloud-Anbieter bereitgestellt und verwaltet. Das Unternehmen nutzt die Cloud-Services, um Daten zu speichern, zu verarbeiten und zu analysieren. Die Kosten für den Betrieb des Data Warehouses in der Cloud basieren oft auf dem tatsächlichen Ressourcenverbrauch, was eine flexible Skalierung und Kostenkontrolle ermöglicht.

Weitere Unterschiede umfassen:

  • Skalierbarkeit: Ein Cloud Data Warehouse kann in Bezug auf Speicher- und Verarbeitungskapazität viel einfacher und schneller skaliert werden als ein On-Premise Data Warehouse. Cloud Computing bietet elastische Ressourcen, die je nach Bedarf hoch- oder herunterskaliert werden können.
  • Kosten: Bei einem On-Premise Data Warehouse sind die anfänglichen Investitionskosten hoch, da Hardware, Infrastruktur und Software erworben werden müssen. Die laufenden Kosten umfassen Wartung, Personal und Aktualisierungen. Bei einem Cloud Data Warehouse entfallen diese anfänglichen Investitionen, und die Kosten sind in der Regel nutzungsabhängig und flexibel skalierbar.
  • Wartung und Verwaltung: Bei einem On-Premise Data Warehouse ist das Unternehmen selbst für die Wartung, Aktualisierung, Überwachung und Sicherung der Infrastruktur verantwortlich. Bei einem Cloud Data Warehouse übernimmt der Cloud-Anbieter die Verantwortung für die Wartung, Sicherheit und Verfügbarkeit der Infrastruktur.
  • Zugänglichkeit und Zusammenarbeit: Ein Cloud Data Warehouse ermöglicht den einfachen Zugriff und die Zusammenarbeit über verschiedene Standorte hinweg. Benutzer können von überall aus auf die Daten zugreifen und gemeinsam daran arbeiten. Ein On-Premise Data Warehouse kann den Zugriff und die Zusammenarbeit erschweren, insbesondere wenn die Daten auf physischen Servern und im internen Netzwerk gespeichert sind.
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Cloud-Data-Warehouse-Architektur

Eine Cloud-Data-Warehouse-Architektur besteht aus verschiedenen Komponenten und Schichten, die zusammenarbeiten, um Daten zu speichern, zu verarbeiten und Analysen durchzuführen. Im Allgemeinen umfasst die Architektur eines Cloud Data Warehouses folgende Elemente:

  • Datenquellen: Dies sind die verschiedenen Datenquellen, aus denen das Data Warehouse Daten sammelt. Dies können interne Systeme wie Unternehmensanwendungen, Datenbanken oder externe Datenquellen wie APIs, soziale Medien, IoT-Geräte oder Streaming-Daten sein.
  • Data Ingestion Layer: Diese Schicht ist für die Erfassung und Überführung der Daten aus den verschiedenen Datenquellen in das Data Warehouse verantwortlich. Sie kann Tools und Mechanismen wie Datenintegration, ETL (Extract, Transform, Load)-Prozesse, Streaming-Datenpipelines oder API-Integrationen umfassen.
  • Datenhaltungsschicht: Hier werden die Daten im Cloud Data Warehouse gespeichert. Die Datenhaltungsschicht besteht aus Datenbanken oder Datenspeichern, die speziell für die Verarbeitung großer Datenmengen optimiert sind. Sie bieten Funktionen wie hohe Skalierbarkeit, Datenpartitionierung, Komprimierung und Datenreplikation für hohe Verfügbarkeit.
  • Data Processing Layer: Diese Schicht ist für die Verarbeitung und Transformation der Daten im Data Warehouse verantwortlich. Hier werden Abfragen und Datenoperationen ausgeführt, um die Daten für die Analyse vorzubereiten. Sie umfasst Funktionen wie Datenaggregation, Filterung, Join-Operationen und Datenbereinigung.
  • Analytische Tools und Services: Diese Komponente ermöglicht Benutzern den Zugriff auf die Daten im Data Warehouse und die Durchführung von Datenanalysen. Dies können Business-Intelligence-Werkzeuge, Datenvisualisierungstools, Machine-Learning-Frameworks oder andere analytische Anwendungen sein, die auf die Daten zugreifen und Erkenntnisse gewinnen.

Die genaue Architektur eines Cloud Data Warehouses kann je nach Anbieter und spezifischen Anforderungen variieren. Die obigen Komponenten bilden jedoch die Grundlagen einer typischen Cloud-Data-Warehouse-Architektur.

Vorteile des Cloud Data Warehouse

Durch die Nutzung der Cloud-Infrastruktur bietet ein Cloud Data Warehouse eine Reihe von Vorteilen gegenüber herkömmlichen On-Premise Data Warehouses. Hier sind einige der wichtigsten Vorteile:

  • Skalierbarkeit: Cloud Data Warehouses ermöglichen eine einfache und schnelle Skalierung von Ressourcen je nach Bedarf. Unternehmen können problemlos zusätzliche Speicher- und Rechenkapazitäten hinzufügen oder reduzieren, um den aktuellen Anforderungen gerecht zu werden. Dies bietet Flexibilität und ermöglicht eine effiziente Nutzung der Ressourcen.
  • Kostenersparnis: Cloud Data Warehouses reduzieren die anfänglichen Investitionskosten erheblich, da Unternehmen keine teure Hardware oder Infrastruktur anschaffen müssen. Stattdessen basieren die Kosten in der Cloud oft auf dem tatsächlichen Ressourcenverbrauch und können je nach Nutzung flexibel skaliert werden. Dies ermöglicht Unternehmen, die Kosten für den Datenbetrieb zu optimieren und nur für die Ressourcen zu bezahlen, die tatsächlich genutzt werden.
  • Schnelle Bereitstellung: Im Vergleich zu On-Premise Data Warehouses ermöglichen Cloud Data Warehouses eine schnellere Bereitstellung. Unternehmen können dieses innerhalb kürzester Zeit einrichten und betriebsbereit machen, da die erforderliche Infrastruktur bereits vorhanden ist. Dies beschleunigt den Entwicklungs- und Bereitstellungsprozess von Data-Warehouse-Projekten erheblich.
  • Flexibilität und Agilität: Cloud Data Warehouses bieten Unternehmen die Flexibilität, neue Datenquellen und -typen nahtlos zu integrieren. Unternehmen können verschiedene Datenformate, Strukturen und unstrukturierte Datenquellen effizient verarbeiten und analysieren. Dies ermöglicht eine schnellere Anpassung an sich ändernde Geschäftsanforderungen und einen agileren Datenbetrieb.
  • Leistungsstärke und Skalierbarkeit: Cloud Data Warehouses sind darauf ausgelegt, große Datenmengen effizient zu verarbeiten und komplexe Abfragen durchzuführen. Sie bieten leistungsstarke Verarbeitungsmöglichkeiten und ermöglichen Unternehmen, anspruchsvolle Analysen, Business-Intelligence- und Machine-Learning-Aufgaben durchzuführen. Durch die Skalierbarkeit der Cloud-Infrastruktur können Unternehmen auch bei starkem Datenverkehr eine hohe Leistung aufrechterhalten.
  • Datenintegration und Zusammenarbeit: Cloud Data Warehouses ermöglichen eine einfache Datenintegration aus verschiedenen Quellen. Unternehmen können Daten aus internen Systemen, externen Diensten, sozialen Medien und anderen Datenquellen nahtlos zusammenführen und analysieren. Zudem erleichtert Cloud Computing die Zusammenarbeit und den Zugriff auf Daten von verschiedenen Standorten aus.
  • Verwaltung und Wartung: Bei einem Cloud Data Warehouse entfällt die Notwendigkeit, Hardware-Infrastrukturen zu warten und zu aktualisieren. Die Cloud-Anbieter übernehmen die Verantwortung für die Wartung, Überwachung, Sicherheit und Aktualisierung der Infrastruktur. Dies entlastet Unternehmen von operativen Aufgaben und ermöglicht es ihnen, sich auf die Datenanalyse und -nutzung zu konzentrieren.
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Produkte und Lösungen

Einige bekannte Beispiele für Cloud-Data-Warehouse-Lösungen sind Amazon Redshift, Google BigQuery, Microsoft Azure Synapse Analytics, SAP Data Warehouse Cloud und Snowflake. Diese Plattformen bieten skalierbare und leistungsstarke Möglichkeiten zur Speicherung und Analyse großer Datenmengen in der Cloud.

  • Amazon Redshift: Amazon Redshift ist ein vollständig verwaltetes Cloud Data Warehouse von Amazon Web Services (AWS). Es bietet eine hohe Skalierbarkeit und Leistung für die Verarbeitung großer Datenmengen. Redshift unterstützt parallele Abfragen und bietet umfangreiche Analysefunktionen. Es integriert sich nahtlos mit anderen AWS-Diensten und ermöglicht eine einfache Datenintegration aus verschiedenen Quellen. Redshift bietet auch integrierte Sicherheitsfunktionen wie Verschlüsselung und Zugriffssteuerung.
  • Google BigQuery: BigQuery ist ein vollständig verwaltetes serverloses Cloud Data Warehouse von Google Cloud. Es zeichnet sich durch seine schnelle Leistung und die Fähigkeit aus, große Datenmengen in kurzer Zeit zu verarbeiten. BigQuery verwendet die Abfragesprache SQL und bietet skalierbare Rechen- und Speicherressourcen. Es unterstützt auch die Integration von Daten aus verschiedenen Quellen und bietet fortschrittliche Analysefunktionen wie maschinelles Lernen und erweiterte statistische Analysen.
  • Microsoft Azure Synapse Analytics: Azure Synapse Analytics (ehemals bekannt als Azure SQL Data Warehouse) ist eine umfassende Cloud-Data-Warehouse-Lösung von Microsoft Azure. Es bietet eine Kombination aus Data-Warehouse- und Big-Data-Analysefunktionen. Synapse Analytics ermöglicht die nahtlose Integration von strukturierten und unstrukturierten Daten aus verschiedenen Quellen und unterstützt erweiterte Analysen, maschinelles Lernen und Echtzeitverarbeitung. Es bietet auch integrierte Sicherheits- und Compliance-Funktionen.
  • SAP Data Warehouse Cloud: SAP Data Warehouse Cloud ermöglicht die Zusammenführung und Verwaltung von Daten aus verschiedenen Quellen und bietet umfangreiche Funktionen für Datenintegration, Datenmodellierung und Datenanalyse. Es unterstützt auch KI-gesteuerte Funktionen wie intelligente Automatisierung und Vorhersagemodellierung. SAP Data Warehouse Cloud integriert sich nahtlos mit anderen SAP-Lösungen und ermöglicht eine einfache Zusammenarbeit und den Austausch von Daten.
  • Snowflake: Snowflake ist ein Cloud-basiertes Data Warehouse, das für die Verarbeitung von strukturierten und semi-strukturierten Daten optimiert ist. Snowflake verwendet eine einzigartige architektonische Struktur, die elastische Skalierbarkeit und leistungsstarke Datenverarbeitung ermöglicht. Es unterstützt die parallele Ausführung von Abfragen und bietet eine hohe Leistung bei der Verarbeitung großer Datenmengen. Snowflake ermöglicht die nahtlose Integration von Daten aus verschiedenen Quellen und bietet umfangreiche Funktionen für Datenmanagement und -analyse. Es bietet auch erweiterte Sicherheits- und Datenschutzfunktionen.
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Fazit: Warum werden Cloud Data Warehouses eingesetzt?

Cloud Data Warehouses spielen eine transformative Rolle im Datenmanagement und in der Analyse von Unternehmen. Sie bieten eine Vielzahl von Vorteilen, darunter Skalierbarkeit, Flexibilität, Kosteneffizienz und leistungsstarke Analysefunktionen. Durch die Nutzung der Cloud-Infrastruktur können Unternehmen ihre Dateninfrastruktur problemlos erweitern und auf sich ändernde Anforderungen reagieren, ohne hohe Investitionen in Hardware und Wartung tätigen zu müssen. Cloud Data Warehouses ermöglichen es Unternehmen, große Datenmengen effizient zu verarbeiten, wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen und fundierte Geschäftsentscheidungen zu treffen. Sie sind ein wichtiger Bestandteil einer modernen Datenstrategie und ermöglichen Unternehmen, den vollen Wert ihrer Daten auszuschöpfen, um Wettbewerbsvorteile zu erzielen und erfolgreich zu sein. Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung der Cloud-Technologie und die zunehmende Akzeptanz von Cloud Data Warehouses wird ihre Bedeutung in der Geschäftswelt weiter zunehmen.


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Autor:innen

Patrick

Pat ist seit Ende 2021 für den Bereich Web Analyse & Web Publishing bei der Alexander Thamm GmbH zuständig und überwacht einen Großteil unserer Onlinepräsenzen. Dabei schlägt er sich durch jedes Google oder Wordpress Update und gibt dem Team gerne Tipps, wie Ihre Beiträge oder eigenen Websites noch verständlicher für den Leser sowie die Suchmaschinen werden.

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