KI im Unternehmen: Beispiele und Arbeitsbereiche
Künstliche Intelligenz hält mittlerweile Einzug in alle Branchen und spielt auf allen Ebenen der Wertschöpfungskette eine immer stärker werdende Rolle. Damit eröffnet die Technologie immer wieder neue Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung von Prozessen und Aufbau von neuen Geschäftsmodellen.
Während einige Unternehmen KI bereits intensiv einsetzen, hinken viele jedoch bei der Nutzung der Potenziale hinterher. Dabei beweisen unzählige Use Cases, dass künstliche Intelligenz einen echten Mehrwert für Unternehmen bietet.
KI-Technologien wie Machine Learning, Chatbots, generative KI und autonome KI-Agenten haben sich im Unternehmensumfeld als zentrale Werkzeuge in zahlreichen Bereichen etabliert. Die Entwicklung von Machine Learning-Algorithmen ermöglichte die Analyse großer Datenmengen, während Chatbots die Interaktion zwischen Unternehmen und Kunden automatisierten. Neuere Fortschritte generativer KI öffneten neue Möglichkeiten im kreativen Bereich und in der automatisierten Content-Erstellung. Gleichzeitig schaffen autonome KI-Systeme Potenziale, um komplexe Entscheidungen zu treffen und Prozesse zu steuern. Diese Fortschritte führten zu einer beschleunigten Digitalisierung, welche nicht nur Effizienzsteigerungen, sondern auch vollkommen neue Geschäftsmodelle ermöglicht.
Die durchdringende Einführung von Künstliche Intelligenz in die Unternehmenswelt verlief dabei in mehreren Phasen:
Während anfangs datengetriebene Modelle für spezifische Aufgaben wie Vorhersagen oder Klassifikationen entwickelt wurden, konnten mit der Weiterentwicklung von Deep Learning KI-Modelle komplexere Probleme bewältigen. Diesem Gebiet ist etwa die Verarbeitung natürlicher Sprache oder die Interpretation von Bildern zuzuordnen. Generative KI ermöglichte es, Inhalte wie Texte, Bilder oder Musik zu erstellen, was besonders in den Bereichen Marketing und Unterhaltung neue Horizonte eröffnete. Durch das Geschäftsfeld von autonomen KI-Agenten können heute zunehmend komplexe Entscheidungsprozesse automatisiert werden, wie in der Logistik oder im Finanzwesen.
Die Einsatzgebiete von Künstlicher Intelligenz erstrecken sich über nahezu alle Unternehmensbranchen und Abteilungen innerhalb eines Unternehmens. KI ermöglicht eine Vielzahl von Anwendungen, die Effizienzsteigerungen, Kostensenkungen und eine bessere Entscheidungsfindung fördern. Während KI in einigen Unternehmensbereichen eine unterstützende Rolle einnimmt, führt sie in anderen Bereichen zur Schaffung neuer Geschäftsbereiche.
Die nachfolgende Übersicht zeigt unterschiedliche relevante Anwendungsbeispielen von KI innerhalb eines Unternehmens, welche sich im Optimalfall miteinander verknüpfen lassen und dadurch einen weiteren Mehrwert schaffen:
Robotic Process Automation (RPA) mit Unterstützung durch KI ist der Beschleuniger für jegliche Geschäftsprozesse. In vielen Bereichen eines Unternehmens werden sich wiederholende Prozesse und Aufgaben fällig. Durch RPA können diese mittels „Software-Robotern“ automatisiert werden, und es bleibt mehr Zeit für die wirklich wichtigen Aufgaben. Durch intelligente Prozessautomatisierung eröffnen sich so neue Geschäfts- und Umsatzmöglichkeiten und forcierte Prozessexzellenz.
Durch die Analyse historischer Daten können Unternehmen zukünftige Trends vorhersagen und strategische Entscheidungen datenbasiert treffen. Diese Technologie kann helfen, um saisonale Trends zu identifizieren, Verkaufsprognosen zu erstellen und die Lagerbestände effizient zu verwalten.
Bildverarbeitungsalgorithmen identifizieren Fehler in der Herstellung von Produkten. Dies senkt die Ausschussquote und verbessert die Produktqualität. Ein weiteres Problem sind sich langsam verändernde Produktionsprozesse. Die KI „gewöhnt“ sich anders als der Mensch nicht an solche langsame Veränderung, sondern kann diese zuverlässig erkennen.
Die Optimierung von Lieferketten wird durch Echtzeit-Datenanalyse und präzise Routenplanung möglich. KI-Systeme analysieren Verkehrsdaten, Wetterbedingungen und Lagerbestände, um optimale Routen und Lieferzeiten zu berechnen. Durch die Verknüpfung von Lager, Lieferanten und Produktionsdaten kann eine KI-überwachte Lieferkette kürzere Lieferzeiten einhalten, Vertragsstrafen vermeiden und die Effizienz optimieren.
Die datengestützte und automatisierte Planung zukünftiger Einkünfte, Ausgaben und weitere Business-Parameter ist für Unternehmen mittlerweile Standard. Mithilfe künstlicher Intelligenz lassen sich KPIs genauer vorhersagen und analysieren. KI-basierte Softwaretools können in Echtzeit Compliance-Verstöße entdecken, Marktanalysen durchführen sowie wichtige Kennzahlen berechnen und darstellen.
Finanzabteilungen profitieren von KI durch die Automatisierung routinemäßiger Aufgaben wie der Kategorisierung von Transaktionen, der Erstellung von Berichten und der Überwachung von Budgetabweichungen. Diese Systeme können Anomalien und potenziellen Betrug frühzeitig erkennen, was sowohl Effizienz als auch Sicherheit erhöht.
Betrug ist ein großes Problem bei sämtlichen Transaktionen im Finanzdienstleistungsbereich. Allein 2020 wurden durch Zahlungsbetrug, etwa durch Überweisungsbetrug, Kartenbetrug und Kreditbetrug, global insgesamt 32,39 Milliarden US-Dollar verloren – Tendenz steigend. KI-Modelle können in Echtzeit betrügerische Transaktionen erkennen und blockieren.
KI-gestützte Chatbots und virtuelle Assistenten bieten Kunden rund um die Uhr Unterstützung. Sie können häufig gestellte Fragen beantworten, einfache Probleme lösen und Kunden auf spezifische Ressourcen verweisen. Zudem können sie in der mehrsprachigen Kommunikation assistieren.
Kunden durch ein auf sie zugeschnittenes Produkt zur Kaufentscheidung zu verhelfen, ist für jedes Unternehmen eine Top-Priorität. 75 Prozent der Inhalte, die Netflix-Kunden konsumieren sowie 35 Prozent der Produkte, die auf Amazon gekauft werden, sind vorgeschlagene Inhalte beziehungsweise Produkte, wie ein McKinsey Report zeigt. KI bietet hier Möglichkeiten, für eine dynamische Kundenerfahrung zu sorgen.
Generative KI erzeugt Texte, Bilder und Videos für Marketing und interne Zwecke. Ein populäres Beispiel ist die automatisierte Erstellung von Produktbeschreibungen für Online-Shops.
Trotz ihrer Vielseitigkeit und Fortschritte stößt die Künstliche Intelligenz in der Praxis auf technische und organisatorische Grenzen. Viele KI-Systeme sind auf große Datenmengen angewiesen, deren Erfassung, Speicherung und Verarbeitung erhebliche Infrastrukturkosten mit sich bringt. Weiterhin sind die Ergebnisse von KI-Modellen oft schwer nachvollziehbar, was die Akzeptanz und das Vertrauen in die Technologie beeinträchtigen kann. Diese Barriere der Nachvollziehbarkeit wird oftmals unter dem Stichwort „Blackbox“ genannt.
Ferner sind KI-Systeme nicht fehlerfrei, das heißt, sie können Biases aus Trainingsdaten übernehmen und ungewollte Diskriminierungen verstärken. Um dies zu verhindern, bleibt die Rolle von Fachkräften entscheidend. Spezialisten müssen sicherstellen, dass Daten sauber aufbereitet, Modelle korrekt trainiert und Ergebnisse kontinuierlich überprüft werden. Auch in kreativen und emotional-intelligenten Tätigkeiten bleibt die KI begrenzt. Die menschliche Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge zu erkennen, zwischenmenschliche Beziehungen zu pflegen und ethische Entscheidungen zu treffen, kann durch KI keineswegs ersetzt werden.
Eine weitere Herausforderung besteht in der rechtlichen und ethischen Regulierung von KI-Anwendungen. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre KI-Systeme im Einklang mit Datenschutzbestimmungen und ethischen Richtlinien eingesetzt werden. Die Infrastruktur stellt ebenfalls eine Grenze dar. Rechenleistung, Energieverbrauch und Netzwerkkapazitäten müssen den wachsenden Anforderungen standhalten. Gleichzeitig fehlen aktuell in vielen Bereichen ausreichend qualifizierte Fachkräfte, um KI-Systeme effektiv zu entwickeln und zu betreiben.
Die Zukunft des KI-Einsatzes wird von einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine geprägt sein. Unternehmen müssen sicherstellen, dass KI-Systeme nicht als Ersatz für Mitarbeiter, sondern als Werkzeuge zur Verbesserung der Produktivität und Qualität der Arbeit eingesetzt werden. Herausforderungen wie die Integration in bestehende Arbeitsprozesse und die Schaffung von Vertrauen in die Technologie bleiben dabei zentrale Themen.
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