Was ist Assoziatives Lernen?
Assoziatives Lernen ist eine Form der Konditionierung. Es geht darum, den zeitlichen Zusammenhang zwischen einem Signal und einer Folge zu erkennen, die für den Organismus positive oder negative Folgen haben kann. Durch assoziatives Lernen dieser Zusammenhänge entstehen neuronale Verknüpfungen im Gehirn.
Die physiologische Grundlage für assoziatives Lernen bewies der Psychologe Donald Oldung Hebb in seiner Arbeit über die Funktion von Neuronen mit gemeinsamen Synapsen. Seine Hebbsche Lernregel beschreibt eine Abbildung des Lernens in neuronalen Netzwerken, bei der durch häufiges Interagieren von zwei Neuronen deren Aktionspotentiale zueinander erhöhen.
In einer Studie der Universität Göttingen wurde 2018 herausgefunden, dass Menschen bei positiven Assoziationen deutlich schneller lernen als bei negativen oder neutralen Verknüpfungen. Bewertet also jemand die Folge eines Signals als für sich gewinnbringend, führt dies schneller zu einem Lernerfolg. Hierbei wird auch der Begriff der Assoziationsstärke verwendet, die zwischen Null und einem endlichen Wert liegen kann.
Im Gegensatz zu dem zuvor beschriebenen Lernansatz über Verknüpfungen definiert sich nicht assoziatives Lernen über Informationen, die isoliert für sich stehen. Bei diesen Informationen findet der Organismus also keinen Zusammenhang zu einem Folgeereignis.
Was sind Voraussetzungen für Assoziatives Lernen?
Aus Sicht der Psychologie geht es beim Lernen um durch Erfahrung entstandene, überdauernde Verhaltensänderungen. Es ist demnach ein Prozess, der Lebewesen dazu befähigt, durch bisherige Erlebnisse und durch Eingliederung weiterer Erfahrungen situationsbedingt reagieren zu können.
Assoziatives Lernen ist eine klassische Konditionierung. Diese Art des Lernens funktioniert durch eine konditionierte Reaktion, der durch einen bedingten Reiz ausgelöst wird. Sie geht zurück auf den Russen Iwan Pawlow und seine bis heute berühmte Entdeckung beim Füttern von Hunden.
Was sind Beispiele für diese Form des Lernens?
Neben den Versuchen von Iwan Pawlow konnte der Erfolg dieser Lernmethode auch durch Tests mit Meeresschnecken und Kaninchen bestätigt werden. Nagetieren können zum Beispiel mithilfe von Labyrinth- oder olfaktorischen Lernmethoden auf neue Situationen konditioniert werden.
Auch Menschen fällt das Lernen leichter, wenn neue Informationen mit vorhandenen persönlichen Eindrücken verknüpft werden können, wie zum Beispiel mit Orten, Erinnerungen oder Emotionen. So fällt es uns leichter, sich etwas zu merken, als wenn neue Informationen isoliert auftreten.