Cloud vs. On-Premises: Was ist das Richtige für Ihr Unternehmen?

von | 21. November 2023 | Grundlagen

Unternehmen stehen in einer dynamischen Welt der Technologie vor der wichtigen Entscheidung über die richtige und effiziente Ausgestaltung ihrer IT-Infrastruktur. On-Premises bietet volle Kontrolle und Sicherheit, kann aber hohe Investitionen und einen erhöhten Wartungsaufwand mit sich bringen. Andererseits bietet Cloud Computing Flexibilität und Kosteneffizienz, kann aber auch Fragen zur Datensicherheit aufwerfen. Dieser Artikel soll dabei helfen, einen Überblick über beide Technologien Cloud und On-Premises herzustellen und eine Entscheidungsgrundlage für Unternehmen zu schaffen, indem Vor- und Nachteile benannt und miteinander verglichen werden.

Was ist On-Premises?

On-Premises, kurz On-Prem, bezeichnet eine Methode des Betriebs und der Verwaltung von IT-Ressourcen, bei welcher die Hardware und Server in den eigenen Räumlichkeiten des Unternehmens gehalten werden. Dies bedeutet, dass das jeweilige Unternehmen die volle Kontrolle über seine IT-Infrastruktur hat, einschließlich der physischen Server, Speichergeräte, Netzwerkkomponenten sowie Softwareanwendungen.

Ist Private Cloud eine On-Premises-Lösung?

Private Cloud kann unter anderem als eine Form von On-Premises gesehen werden, da die Cloud in den eigenen Rechenzentren bzw. Räumen des Unternehmens gehostet wird und die Ressourcen und Infrastrukturen in virtualisierter Form dem Unternehmen zur Verfügung stehen. Obwohl die Private Cloud einige Cloud-ähnliche Merkmale wie die Skalierbarkeit und Flexibilität aufweist, wird sie dennoch als On-Premises-Lösung betrachtet, da sie von der internen IT-Abteilung des Unternehmens verwaltet wird und die Kontrolle über die gesamte Infrastruktur beibehält.

Warum sollte ein Unternehmen On-Premises nutzen?

Die Entscheidung für On-Premises kann für Unternehmen in vielen Fällen sinnvoll sein. Die Beweggründe zur Nutzung dieser Methode zur Ressourcenverwaltung können dabei unterschiedlicher Natur sein. Beispielsweise unterliegen einige Branchen, wie das Gesundheitswesen oder die Finanzdienstleistungen, strengen Datenschutz- und Compliance-Vorschriften. On-Premises-Lösungen bieten gegenüber anderen Formen eine höhere Kontrolle über sensible Daten und ermöglichen die Einhaltung dieser Vorschriften. Zudem können Unternehmen mit hohen Leistungsanforderungen oder spezialisiertem Workload On-Premises-Systeme dafür nutzen, um die Leistung zu maximieren und Latenzzeiten zu minimieren. Wurden bereits in der Vergangenheit Investitionen in die unternehmenseigene Hardware und Infrastruktur getätigt, kann die Fortführung der Nutzung von On-Premises-Ressourcen wirtschaftlich sinnvoll sein, indem bisherige Ressourcen ausgebaut werden. Diese beschriebenen Argumente können zu Wettbewerbsvorteilen geformt werden, sofern die Vorteile dieser Methode genutzt werden können.

Vorteile & Nachteile von On-Premises

Folgende Vorteile können sich durch die Nutzung von On-Premises für Unternehmen ergeben:

  • Kontrolle: Unternehmen besitzen die volle Kontrolle über die IT-Infrastruktur und Daten, welche eine Anpassung an unternehmensspezifische Anforderungen ermöglicht.
  • Datensicherheit: Sensible Daten können bei der Nutzung von On-Premises-Systemen besser geschützt und Compliance-Anforderungen einfacher eingehalten werden. Auch die Datenweitergabe an Dritte, wie zum Beispiel an einen Cloud-Anbieter, ist bei On-Premises nicht notwendig.
  • Leistung: On-Premises-Lösungen bieten die Möglichkeit, die Leistung in einem bestimmten Leistungsspektrum genau auf die Anforderungen abzustimmen. Insbesondere, wenn in der Vergangenheit bereits in Hardware investiert wurde, kann potenziell auf diese Grundlage aufgesetzt werden.
  • Datenzugriff: Da sich die Infrastruktur bei On-Premises-Systemen in den eigenen Räumlichkeiten des Unternehmens befinden, ist für den Datenzugriff keine Internetverbindung notwendig und somit uneingeschränkt von dieser Verbindung möglich.

Neben den beschriebenen Vorteilen bestehen bei der Nutzung von On-Premises auch Herausforderungen und Nachteile:

  • Verantwortlichkeit: Die komplette Verantwortung für die Nutzung von On-Premises-Systemen liegt bei Unternehmen selbst. Dies erfordert die notwendige Initiative des Unternehmens in puncto Verfügbarkeit, Wartung, Updates und Backup-Lösungen.
  • Anfangsinvestitionen/Abhängigkeit: Die Anschaffung und Wartung von Hardware und Software erfordert oftmals hohe Ausgaben. Stellen Software-Hersteller die Weiterentwicklung alter Software ein, muss gegebenenfalls wiederum in das neue Produkt investiert werden.
  • Begrenzte Skalierbarkeit: Die Skalierung von On-Premises-Systemen kann zeitaufwendig und teuer sein.
  • Wartungsaufwand: Unternehmen sind für die Wartung und Aktualisierung ihrer Hardware und Software verantwortlich. Neben dem Aufwand liegen auch die Kosten für die Wartung und den Betrieb liegen beim Unternehmen. Entsprechend benötigter Support von Dienstleistern muss zusätzlich bezogen werden.
Datensicherheit verfolgt sowohl Haupt-, als auch mehrere Nebenziele und muss mit einem Katalog von unterschiedlichen Maßnahmen sichergestellt werden.

Datensicherheit und Datenschutz sind zentrale Funktionen zur Sicherung betrieblicher Daten und Wertschöpfungsketten. Schützen Sie sich bestmöglich und lassen sich umfassend zu diesem Thema beraten:

Datensicherheit – die wichtigsten Grundlagen zum Thema Data Security

Was ist Cloud Computing?

Cloud Computing beschreibt die Bereitstellung von bestimmten Diensten und Ressourcen wie zum Beispiel Server, Speicher, Datenbanken, Netzwerke über das Internet, die sogenannte „Cloud“. Die Aufgabe von Cloud-Anbietern ist es dabei, diese Ressourcen zu hosten und zu verwalten. Unternehmen können diese Dienstleistungen nach Bedarf nutzen und flexibel skalieren, ohne physische Hardware kaufen oder warten zu müssen.

Die Kosten von Cloud Computing im Vergleich zu On-Premises können stark variieren und hängen von vielen Faktoren ab, einschließlich der Menge der gespeicherten und verarbeiteten Daten. Bei Kostenvergleichen ist es deshalb wichtig, die beiden Ansätze in ihrer Gesamtheit zu betrachten. Während bei On-Premises-Modellen Vorinvestitionen, Projektkosten, Abschreibung und Ersatz der Hardware, laufende Betriebskosten anfallen, entfallen beispielsweise Vorinvestitionen bei verbrauchsorientierten Abrechnungsmodellen von Cloud-Dienstleistungen praktisch zur Gänze. Allerdings können im Gegensatz die Betriebskosten des Cloud Computing je nach Datenspeichermengen höher sein als die von On-Premises-Systemen. Daher ist es für Unternehmen angebracht, eine detaillierte Kosten-Nutzen-Analyse mit unterschiedlichen zu erwartenden Datenspeichermengen durchzuführen, bevor sich das Unternehmen für die Umsetzung einer der beiden Optionen entscheidet.

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Cloud Computing bietet zahlreiche Vorteile und Funktionen für betriebliche Prozesse. Lesen Sie in unserem Einstiegsartikel alle relevanten Informationen zu dieser Technologie:

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Wann empfiehlt sich der Einsatz einer Cloud?

Der Einsatz der Cloud wird vorrangig von Unternehmen gewählt, welche eine schnelle und agile Skalierung von Ressourcen wünschen, um sich an ändernde Anforderungen anzupassen. Zudem erfordern Cloud-Dienste anfänglich in der Regel lediglich geringe oder keine Investitionen, indem Leistungen gemäß Pay-as-you-go-Modellen verrechnet und nur die tatsächlich genutzten Ressourcen bezahlt werden.

Ist Cloud Computing günstiger als On-Premises?

Die tatsächlich anfallenden Kosten hängen von verschiedenen Faktoren, einschließlich der spezifischen Anforderungen des Unternehmens, ab. In vielen Fällen kann Cloud Computing kostengünstiger als On-Premises sein, da es die Notwendigkeit hoher Anfangsinvestitionen in Hardware und Wartungskosten reduziert. Es ermöglicht auch eine bessere Nutzung der Ressourcen und Flexibilität in Bezug auf die Skalierung. Andererseits können beim Cloud Computing höhere Kosten für die Datenspeicherbereitstellung anfallen. Somit sind für die Nutzung von Cloud Computing die Vor- und Nachteile dieser Methode mit Anforderungen des Unternehmens abzuwägen.

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Vorteile & Nachteile Cloud-Computing

Durch die Nutzung von Cloud Computing können sich einige Vorteile ergeben:

  • Skalierbarkeit: Ressourcen können flexibel angepasst werden, um den aktuellen Bedarf zu decken. Dadurch können vor allem kurze Kapazitätsspitzen abgedeckt werden, aber auch Kapazitäten reduziert werden, falls diese nicht mehr dauerhaft benötigt werden.
  • Kosteneffizienz: Cloud Computing bietet für die Kostenabrechnung in der Regel ein Pay-as-you-go-Modell, welches die Kostenkontrolle des Unternehmens erleichtert und der Betrieb von unternehmenseigener Server und die Beschaffung von Softwarelizenzen entfallen lässt.
  • Vereinfachte Wartung: Die jeweiligen Cloud-Anbieter kümmern sich um die Wartung und Aktualisierung der Infrastruktur, wodurch für das Unternehmen keinerlei Mehraufwand anfällt.
  • Zugänglichkeit: Mit der Verwendung von Cloud Computing können Nutzer ortsunabhängig auf die Daten und Anwendungen zugreifen, sofern eine Verbindung mit dem Internet hergestellt werden kann.

Cloud Computing weist neben den Vorteilen auch einige Nachteile auf:

  • Datensicherheit: Da der Speicherort beim Cloud Computing außerhalb der Räumlichkeiten des Unternehmens stattfindet, bestehen seitens Unternehmen teilweise Bedenken bezüglich der Sicherheit der Daten in der Cloud.
  • Abhängigkeit von Anbietern: Die Wahl eines Cloud-Anbieters bedeutet eine bestimmte Abhängigkeit vom entsprechenden Dienstleister.
  • Internetverbindung: Die Nutzung von Cloud Computing erfordert eine zuverlässige Internetverbindung, damit die Daten aus der Cloud dauerhaft abgerufen werden können.
  • Standardisierung: Das oftmals standardisierte Leistungsspektrum von Cloud-Anbietern kann aufgrund des Angebots von standardisierten Lösungen den individuellen Anforderungen von Unternehmen nicht immer zur Gänze gerecht werden.
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Unterschiede zwischen Cloud Computing und On-Premises

Bei der Betrachtung von Cloud Computing und On-Premises ergeben sich einige relevante Unterscheidungsmerkmale, welche bei der Wahl der jeweiligen Methode einbezogen werden sollen:

MerkmalOn-PremisesCloud Computing
Standort der InfrastrukturInfrastruktur wird aus den eigenen Unternehmensräumlichkeiten gehostetInfrastruktur wird vom externen Cloud-Anbieter zur Verfügung gestellt
Kontrollevolle Kontrollmöglichkeiten sowie die Verantwortung liegen beim UnternehmenVerantwortung für Wartung und Aktualisierung der Dienste liegt beim Cloud-Anbieter
Skalierbarkeitbegrenzte (kurzfristige) Skalierbarkeitschnelle und flexible Skalierbarkeit durch Erweiterung bzw. Reduktion von Kapazitäten einfach möglich
KostenstrukturAnfangsinvestionen für die Beschaffung von Hardware notwendig; laufende Kosten für Hardware und StromAbrechnung beim Pay-as-you-go-Modell nach tatsächlich genutzten Ressourcen
Flexibilitätgegebenenfalls eingeschränkte Flexibilität in der Zugänglichkeit, jedoch keine Internetverbindung notwendighohe Flexibilität bezüglich der Zugänglichkeit, sofern eine Internetverbindung hergestellt werden kann
Sicherheit / ComplianceDaten befinden sich beim Nutzer bzw. im UnternehmenDaten befinden sich auf einem externen Server
Unterschiede zwischen Cloud Computing und On-Premises

Cloud vs. On-Premises: Anforderungen und Ziele klären

Die Wahl zwischen On-Premises und Cloud Computing hängt von individuellen Anforderungen und Zielen des Unternehmens ab. Beide Ansätze haben ihre Vor- und Nachteile, welche zur Entscheidungsfindung sorgfältig abgewogen werden sollten. On-Premises bietet etwa maximale Kontrolle und Sicherheit und eignet sich somit möglicherweise besser für Branchen mit strengen Compliance-Anforderungen und speziellen Leistungsanforderungen. Andererseits bietet Cloud Computing Flexibilität, Skalierbarkeit und Kosteneffizienz. Es ist entscheidend, die spezifischen Anforderungen des Unternehmens zu berücksichtigen und möglicherweise eine Kombination aus beiden Ansätzen in Betracht zu ziehen.

Autor:innen

Patrick

Pat ist seit Ende 2021 für den Bereich Web Analyse & Web Publishing bei der Alexander Thamm GmbH zuständig und überwacht einen Großteil unserer Onlinepräsenzen. Dabei schlägt er sich durch jedes Google oder Wordpress Update und gibt dem Team gerne Tipps, wie Ihre Beiträge oder eigenen Websites noch verständlicher für den Leser sowie die Suchmaschinen werden.

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