Cloud-Strategie: Warum Unternehmen sie benötigen und ihre Umsetzung

von | 12. Januar 2024 | Grundlagen

Die rasante Entwicklung der Informationstechnologie hat Unternehmen vor die Herausforderung gestellt, effiziente und zukunftsorientierte IT-Strategien zu entwickeln. Eine zentrale Rolle in diesem Wandel spielt die Entwicklung und Implementierung einer umfassenden Cloud-Strategie. Ein strategischer Ansatz für die Cloud-Strategie ist von entscheidender Bedeutung, um langfristige Ziele zu erreichen und die Potenziale der Cloud vollständig auszuschöpfen. Der folgende Text beleuchtet die wesentlichen Aspekte rund um das Thema Cloud-Strategie und gibt einen Einblick in eine mögliche Umsetzung einer Cloud-Strategie in Unternehmen.

Was ist eine Cloud-Strategie?

Eine Cloud-Strategie beschreibt einen systematischen Rahmen, welcher festlegt, wie ein Unternehmen zukünftig Cloud-Technologien und -Dienste in seine Geschäftsprozesse integriert. Sie umfasst Entscheidungen über die Auswahl von Cloud-Modellen, Service-Modellen und die Cloud-Migration von der bestehenden Architektur und Anwendungen in die Cloud. Den Ausgangspunkt stellen dabei die aktuellen Geschäftsprozesse sowie die bestehende IT-Infrastruktur dar.

Die Zielsetzung der Cloud-Strategie besteht in der Regel darin, die Flexibilität, Skalierbarkeit und Effizienz zu maximieren. Neben der Möglichkeit von Unternehmen zur Migration von Geschäftsprozessen in die Cloud, können von Unternehmen im Rahmen der Cloud-Strategie jedoch auch Überlegungen angestrebt werden, aus dem Cloud Computing auszusteigen und auf eine On-Premises-Infrastruktur oder den aktuellen Cloud-Anbieter zu wechseln.

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Was ist eine Cloud-First-Strategie?

Unter der Cloud-First-Strategie versteht man einen spezifischen Ansatz innerhalb der Cloud-Strategie, der besagt, dass Cloud-Ressourcen die bevorzugte Option für alle IT-Initiativen und Investitionen sind und die Cloud als Standard etabliert. Das bedeutet, dass bei jeder neuen Anwendung oder Infrastrukturüberarbeitung zuerst geprüft wird, ob eine Umsetzung in der Cloud möglich und sinnvoll ist und diese anschließend auch implementiert wird.

Ziel ist es, die Vorteile der Cloud, wie Kostenreduktion und Skalierbarkeit, optimal zu nutzen. Nicht zu verwechseln ist der Cloud-First-Ansatz mit einer Cloud-Only-Strategie. Eine Cloud-Only-Strategie verfolgt hingegen das Ziel, sämtliche Technologien und Dienste cloudbasiert zu betreiben, wohingegen bei der Cloud-First-Strategie die Cloud lediglich als neuer Standard dienen soll, bisher umgesetzte und bestehende Lösungen hingegen nach wie vor beispielsweise weiterhin On-Premises betrieben werden können.

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Was ist eine Cloud-Exit-Strategie?

Eine Cloud-Exit-Strategie regelt das gezielte Aussteigen sowie den Prozess und die Maßnahmen, die ein Unternehmen ergreift, wenn es sich dazu entscheidet, aus der Cloud auszusteigen oder von einem Cloud-Anbieter zu einem anderen zu wechseln. Bei der Erarbeitung der Strategie sollten vor allem Gesichtspunkte der Datenportabilität, der Minimierung von Ausfallzeiten, Sicherheitsaspekte sowie die Vertragsgestaltung mit dem aktuellen Cloud-Anbieter bewertet werden.

Gründe für die Notwendigkeit eines Umsetzens einer Cloud-Exit-Strategie können neben aktiven Entscheidungen eines Unternehmens aus beispielsweise Kosten- oder Sicherheitsaspekten auch unternehmensexterne Einflüsse wie eine Vertragskündigung, Insolvenz oder Nicht-Verfügbarkeit des Cloud-Anbieters sein. Somit stellt die Cloud-Exit-Strategie einen entscheidenden und wichtigen Bestandteil jeder Cloud-Strategie dar, welche regelmäßig neu bewertet und aktualisiert werden sollte.

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Wie wird eine Cloud-Strategie umgesetzt?

Die Umsetzung einer Cloud-Strategie erfordert einen methodischen und strukturierten Ansatz in dessen Implementierung. Die nachfolgende Auflistung einer möglichen Erarbeitung einer Cloud-Strategie kann dabei als Anhaltspunkt dienen, wobei die spezifischen Anforderungen und Zielsetzungen des Unternehmens jedenfalls zu berücksichtigen und in der Entscheidungsfindung einzubeziehen sind.

  1. Zieldefinition: Im ersten Schritt sollte eine möglichst konkrete und detaillierte Zielformulierung bezüglich des Einsatzes von Cloud Computing definiert werden. Da dieser Schritt als Grundlage für die nachfolgenden Aktivitäten gesehen werden kann, ist dieser im Rahmen der Cloud-Strategie von besonderer Bedeutung.
  2. Risiken und Pain-Points identifizieren: Neben der Konkretisierung von positiven Aspekten und Zielen ist auch die Identifikation von Risiken der Umsetzung der Cloud-Strategie wichtig, um mögliche Potenziale zu nutzen und Risiken entgegenzuwirken.
  3. Standort-/Ist-Analyse: Zur besseren Bewertung der Notwendigkeit und Vorteilhaftigkeit der Umsetzung einer Cloud-Strategie sollte der aktuelle Ist-Zustand der IT-Ressourcen sowie der finanziellen Situation des Unternehmens analysiert und bewertet werden.
  4. Kostenkalkulation: In diesem Schritt sollen die erwarteten Kosten eruiert und die geplante Amortisationsdauer errechnet werden. Im Zuge eines Cloud-Exits können hier Kostenvergleiche zu anderen Cloud-Anbietern angestellt bzw. Möglichkeiten zum Ausstieg aus der Cloud finanziell bewertet werden.
  5. Sicherheitsaspekte: Jedes Unternehmen unterliegt spezifischen Governance- und Compliance-Richtlinien, welche sich Einklang mit der Cloud-Strategie befinden muss.
  6. Wahl des Cloud-Modells und Service-Modells: Im Rahmen der technischen Umsetzung sollte die Wahl des jeweiligen Cloud-Modells bzw. Service-Modells geklärt werden. Je nach den spezifischen Anforderungen des Unternehmens ergeben sich unter den gängigen Cloud-Modellen der Public Cloud, der Private Cloud bzw. der Hybrid Cloud konkrete Vor- und Nachteile. Während Public Clouds durch ihre einfache Skalierbarkeit überzeugen, können in puncto Datenschutzbestimmungen eventuell Private Clouds besser geeignet sein. Hybrid Clouds stellen eine Mischform beider Cloud-Modelle dar. Neben der Wahl des Modells stellt auch die Wahl des Servicebezugs eine wichtige Entscheidung dar. Beispielsweise wird bei Infrastructure-as-a-Service (IaaS) die gesamte IT-Infrastruktur durch den Cloud-Anbieter zur Verfügung gestellt, während bei Platform-as-a-Service (PaaS) der Provider eine Entwicklungsumgebung für das Unternehmen anbietet. Bei Software-as-a-Service (SaaS) werden Anwendungen und Dienste über das Internet angeboten, für welche es keiner lokalen Installation bedarf.
  7. Detailplanung und Implementierung: Sind alle technischen Rahmenbedingungen geklärt, soll im nächsten Schritt im Rahmen der Detailplanung konkretisiert werden, wann/wie/welche Schritte zur Verfolgung der Cloud-Strategie gesetzt werden sollen. Dies umfasst neben einer Terminierung, die Auswahl der internen bzw. externen Partner bei der Umsetzung sowie Wahl des Ansatzes für eine Migration oder Exit-Strategie. Wird bei einem „Lift and Shift“-Approach die aktuelle Infrastruktur einfach umgesiedelt, kommt es bei einem Refactoring zu einer kompletten Neuausrichtung der Infrastruktur. Die Migration von Anwendungen und Daten in die Cloud sollte schrittweise erfolgen, um Betriebsunterbrechungen zu minimieren. Die Implementierung von Sicherheitsmaßnahmen und die Gewährleistung der Compliance sind dabei kritische Aspekte. Schulungen für das IT-Personal sowie aller beteiligten Mitarbeiter und die kontinuierliche Überwachung der Leistung ist entscheidend, um eine reibungslose Integration zu gewährleisten.
  8. Regelmäßige Überplanung: Im Zuge einer langfristigen und systematischen Ausrichtung der Cloud-Strategie ist es elementar, die bisher verfolgte Cloud-Strategie auf ihre Aktualität und Sinnhaftigkeit zu validieren. Dies trifft sowohl für eine verfolgte Cloud-First-Strategie als auch auf eine Cloud-Exit-Strategie zu. Veränderte Rahmenbedingungen können vorteilhafte Anpassungspotenziale in der Cloud-Strategie ergeben.
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Warum sollten Firmen auf einen strategischen Ansatz setzen?

Die Entscheidung, eine umfassende und langfristige Cloud-Strategie zu implementieren, ist für Unternehmen von großer Bedeutung, da dieser strategische Ansatz zahlreiche Vorteile, aber auch Herausforderungen bieten kann:

  • Effizienzsteigerung: Durch die sorgfältige Auswahl von Cloud-Diensten und die optimale Konfiguration der Infrastruktur können Kosten reduziert und gleichzeitig die Leistung gesteigert werden.
  • Datenverfügbarkeit und Sicherheit: Die Auswahl geeigneter Sicherheitsmaßnahmen und die Implementierung von Best Practices gewährleisten den Schutz sensibler Informationen. Zudem ermöglicht eine kluge Strategie die Implementierung von Redundanzmechanismen, um Ausfallzeiten zu minimieren und die kontinuierliche Verfügbarkeit von Daten zu gewährleisten. Dennoch sollten im Rahmen dessen auch potenzielle Sicherheitsbedenken über Datensouveränität sowie Compliance-Fragen geklärt werden.
  • Prozessoptimierung und Digitalisierung: Der strategische Einsatz von Cloud-Technologien bietet die Möglichkeit zur umfassenden Prozessoptimierung. Die Cloud ermöglicht die Integration von Anwendungen und Services, was zu effizienteren Abläufen führt. Unternehmen können ihre Geschäftsprozesse neu gestalten und anpassen, um den sich verändernden Marktanforderungen gerecht zu werden.
  • Agilität und Skalierbarkeit: Eine gut durchdachte Cloud-Strategie ermöglicht es Unternehmen, ihre Infrastruktur leicht zu skalieren. Dies ist entscheidend für Organisationen, die sich den Herausforderungen eines sich schnell ändernden Geschäftsumfelds stellen. Die Cloud bietet die Flexibilität, Ressourcen je nach Bedarf zu erweitern oder zu reduzieren, ohne langfristige Verpflichtungen einzugehen.

Autor:innen

Patrick

Pat ist seit Ende 2021 für den Bereich Web Analyse & Web Publishing bei der Alexander Thamm GmbH zuständig und überwacht einen Großteil unserer Onlinepräsenzen. Dabei schlägt er sich durch jedes Google oder Wordpress Update und gibt dem Team gerne Tipps, wie Ihre Beiträge oder eigenen Websites noch verständlicher für den Leser sowie die Suchmaschinen werden.

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