Cloud-Migration: Ein Leitfaden für Unternehmen

von | 23. Oktober 2023 | Grundlagen

Cloud-Migration bietet für Unternehmen eine Möglichkeit, ihre IT-Infrastruktur zu transformieren und die Leistungsfähigkeit des Geschäfts zu steigern. Der Nutzen für Unternehmen in puncto Skalierung, Flexibilität und Kosteneffizienz sind einige Argumente für den großen Erfolg von Cloud-Services. Durch die verschiedenen und flexiblen Migrationsstrategien kann auf spezifische Bedürfnisse jedes einzelnen Unternehmens eingegangen werden, um die Vorteile der Cloud zu nutzen und die Risiken bestmöglich zu begrenzen. Dieser Leitfaden soll als einführender Wegweiser zur Transformation von Unternehmen in eine effizientere Organisation im Zuge einer erfolgreichen Cloud-Migration dienen.

Was bedeutet Cloud-Migration?

Unter Cloud-Migration versteht man in der Regel den Prozess, bei welchem IT-Systeme, Anwendungen, Daten und Dienste von lokalen Speicherorten bzw. Rechenzentren oder On-Premise-Infrastrukturen in eine Cloud verlagert werden. Beweggründe für Unternehmen zum Wechsel in die Cloud sind beispielsweise flexibler, kosteneffizienter und agiler zu arbeiten. Dabei kann es sich je nach den spezifischen Anforderungen und Zielen um eine teilweise oder vollständige Migration handeln. In spezielleren Fällen spricht man auch von einer Cloud-Migration, wenn IT-Systeme, Anwendungen, Daten und Dienste von einer Cloud in eine andere Cloud verschoben werden.

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Durch Cloud Computing nutzen Unternehmen ihre IT-Ressourcen flexibler und kosteneffizienter. Dabei ist die Cloud-Architektur und Infrastruktur von zentraler Rolle. Auf welche Aspekte Sie achten müssen, erfahren Sie in unserem Blogbeitrag:

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Vor- und Nachteile einer Cloud-Migration

Cloud-Migration bietet für Unternehmen einige Vorteile:

  • Skalierbarkeit: Unternehmen können Ressourcen nach Bedarf hinzufügen oder reduzieren, ohne Investitionen in Hardware tätigen zu müssen. Die gute Skalierbarkeit betrifft sowohl größere Rechnerlasten als auch eine größere Nutzeranzahl.
  • Kosteneffizienz: Cloud-Lösungen erfordern in der Regel geringere Kapitalausgaben und bieten Pay-as-you-Go-Modelle, mit welchen bedarfsgerecht geplant werden kann.
  • Flexibilität: Cloud-Lösungen ermöglichen es Unternehmen, schnell auf Marktanforderungen zu reagieren und neue Dienste bereitzustellen. Diese Form der Agilität ist vor allem auch für die Flexibilisierung von Speicherkapazitäten relevant.
  • Zugang zu innovativen Technologien: Durch die Cloud-Lösung entfällt die Notwendigkeit zur Aktualisierung der IT-Infrastruktur, da die Infrastruktur von Cloud-Anbietern zur Verfügung gestellt und aktualisiert wird. Dies ist vordergründig für kleinere Unternehmen von Vorteil.
  • Sicherheit: Cloud-Anbieter bieten oft einen besseren Schutz als viele On-Premise-Systeme.

Neben den geschilderten Vorteilen können im Zuge der Cloud-Migration auch einige Herausforderungen und Nachteile entstehen:

  • Datenschutz und Compliance: Da durch die Migration in die Cloud die Daten nicht mehr lokal gespeichert werden, gestaltet sich die Kontrolle über Daten und die Einhaltung von Vorschriften komplexer.
  • Verfügbarkeit: Der Datenzugriff hängt von der Performance und der Systemstabilität des Cloud-Anbieters ab. Probleme bei Cloud-Anbietern können zu Ausfallzeiten und Stillständen im Unternehmen führen.
  • Abhängigkeit von Drittanbietern: Unternehmen sind auf die Verfügbarkeit von Cloud-Anbietern angewiesen und von deren Leistungen abhängig.
  • Kostenkontrolle: Ohne geeignete Überwachung können die Kosten für Cloud-Services außer Kontrolle geraten. Dieser Herausforderung kann durch die Definition und den Abgleich von Kennzahlen zur Messung der Kosten entgegengewirkt werden.
was ist cloud computing

Cloud Computing bietet zahlreiche Vorteile und Funktionen für betriebliche Prozesse. Lesen Sie in unserem Einstiegsartikel alle relevanten Informationen zu dieser Technologie:

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6 R der Cloud-Migrationsstrategien für Unternehmen

Unter den 6 R der Cloud-Migration versteht man unterschiedliche Strategien, welche Unternehmen in Bezug auf die Cloud-Migration verfolgen können.

Rehosting: Bei dieser Strategie werden die Anwendungen und der Workload in die Cloud verschoben, ohne sie wesentlich zu ändern ( sog. „Lift-and-Shift“). Dies hat zwar den Vorteil, dass es schnell umsetzbar ist, birgt jedoch das Risiko, dass die Vorteile bezüglich der Funktionen einer Cloud nicht optimal ausgenutzt werden.

Replatforming: Hierbei werden Anwendungen in die Cloud verschoben, wobei einige Anpassungen vorgenommen werden (sog. „lift-tinker-and-shift“). Dieser Ansatz verfolgt gegenüber dem Rehosting den Gedanken, die Vorteile der Cloud besser zu nutzen. Dies kann sowohl die Leistung als auch die Skalierbarkeit verbessern.

Repurchasing: Repurchasing beschreibt den Wechsel zu einem anderen Produkt. Häufig werden Anwendungen und Dienste über SaaS (Software-as-a-Service) Plattformen abgewickelt.

Refactoring / Re-architecting: Mit dieser Strategie werden Anwendungen neu entwickelt und von Grund auf neu entworfen, um Cloud-native Architekturen und Dienste zu nutzen. Dies ermöglicht maximale Skalierbarkeit und Flexibilität, um die Vorteile der Cloud voll auszuschöpfen. Der Ansatz erfordert einen erheblichen Entwicklungsaufwand, bietet jedoch auch die größte Flexibilität.

Retire: Ein wichtiger Schritt ist die Identifizierung und Stilllegung von Anwendungen und Workload, welche nicht mehr benötigt werden. Diese Überprüfung reduziert Kosten und Komplexität der Cloud-Lösung.

Retain: Einige Anwendungen sollten womöglich vorerst in der On-Premise-Umgebung verbleiben und nicht in die Cloud migriert werden. Gründe hierfür können entweder technischer Natur sein oder Compliance-Anforderungen geschuldet sein.

Das passende Cloud-Bereitstellungsmodell für Ihr Projekt

Für eine Cloud-Migration stehen Unternehmen verschiedene Bereitstellungsmodelle zur Verfügung:

Public Cloud

In der Public Cloud werden Dienste von Cloud-Anbietern bereitgestellt und potenziell mehreren Unternehmen angeboten und die Ressourcen bereitgestellt. Sie ist kosteneffizient und skalierbar, aber weniger kontrollierbar. Dienste wie SaaS (Software-as-a-Service), PaaS (Platform-as-a-Service) oder IaaS (Infrastructure-as-a-Service) zählen dabei zur Public Cloud.

Cloud-Service-Modelle: IaaS, PaaS und SaaS im Vergleich

In unserem Artikel über die Cloud-Service-Modelle informieren wir Sie über die Unterschiede der drei verschiedenen Services – Infrastructure-as-a-Service (IaaS), Platform-as-a-Service (PaaS) und Software-as-a-Service (SaaS) – und den Nutzen für Ihr Unternehmen.

Cloud-Service-Modelle: IaaS, PaaS und SaaS im Vergleich

Private Cloud

In der Private Cloud werden Ressourcen im Unterschied zu einer Public Cloud in einer dedizierten, unternehmenseigenen Umgebung exklusiv zur Verfügung gestellt. Dies bietet mehr Kontrolle und Konfigurationsmöglichkeiten, erfordert jedoch auch höhere Investitionen.

Public vs. Private Cloud - Vorteile, Nachteile, Unterschiede und Anwendungsfälle für Unternehmen

Zu den Mehrwerten und Unterschieden der beiden Cloud-Bereitstellungsmodellen Public und Private Cloud finden Sie in unserem Blog eine vollständige technische Übersicht:

Public vs. Private Cloud: Welche Option passt zu Ihrem Unternehmen?

Hybrid Cloud

Die Hybrid Cloud kombiniert die Elemente der Public und Private Cloud. Somit wird es ermöglicht, sensible Daten in einer privaten Umgebung zu halten und gleichzeitig von den Vorteilen der Public Cloud zu profitieren.

Hybrid Cloud - Technologien und Anwendungsfälle für Unternehmen - Unterschiede und Nutzen der hybriden Cloud in Vergleich zur Private & Public Cloud

Hybrid-Cloud-Lösungen bieten Unternehmen noch mehr Flexibilität und Sicherheit. Informieren Sie sich bei uns über Nutzen und Herausforderungen bei der Integration dieses Cloud-Modells:

Hybrid Cloud: Technologien und Anwendungsfälle für Unternehmen

Multi-Cloud

Unternehmen können Dienste mehrerer Cloud-Anbieter nutzen, um Redundanz und Flexibilität zu gewährleisten. Auch die Erweiterung von Funktionalitäten durch verschiedene Cloud-Anbieter kann dadurch erreicht werden. Dieses Bereitstellungsmodell erfordert jedoch auch eine sorgfältige Planung und Verwaltung.

Wie werden On-Premise-Lösungen in die Cloud migriert? Ein Fallbeispiel

Die Migration von On-Premise-Lösungen in die Cloud ist ein entscheidender Schritt für Unternehmen, um von den Vorteilen der Cloud zu profitieren. Dieser Prozess erfordert sorgfältige Planung und Umsetzung. Im Folgenden wird ein Überblick über die notwendigen Schritte zur Migration bestehender On-Premise-Lösungen in die Cloud gegeben:

  1. Evaluierung und Inventarisierung: Im ersten Schritt werden die vorhandenen On-Premise-Lösungen identifiziert und inventarisiert. Dies umfasst Anwendungen, Datenbanken, Server, Speicher und andere Ressourcen. Zudem sollen auch die Abhängigkeiten zwischen den Komponenten aufgezeigt werden.
  2. Zieldefinition und Strategieentwicklung: Anschließend folgt die Definition der Ziele für die Migration. Die Zieldefinition und Planung stellen einen wichtigen Schritt bei der Cloud-Migration dar, da dieser den Grundstein für eine spätere erfolgreiche Migration legt. Zu beantwortende Fragen sind beispielsweise: Welche Verbesserungen/Änderungen werden durch die Cloud-Migration erwartet? Welche ist die bevorzugte Cloud-Architektur? Welche Sicherheits-/Compliance-Anforderungen müssen erfüllt werden? Wie hoch ist das Budget für die Migration? Welche Daten, Anwendungen bzw. Dienste sollen in die Cloud migriert werden? Basierend auf den gesetzten Zielen und den Anforderungen wird eine geeignete, oben beschriebene Migrationsstrategie festgelegt und eine Roadmap zur Realisierung entwickelt.
  3. Datenmigration: Im nächsten Schritt findet die eigentliche Migration statt, indem die gewählte Migrationsstrategie umgesetzt wird. Dabei erfolgt die Verschiebung der definierten Inhalte in die Cloud. Die Cloud-Migration sollte eingehend überwacht werden, um ein fehlerfreies Transferieren der Daten zu gewährleisten.
  4. Datensicherung und Notfallwiederherstellung: Durch die Implementierung von umfassenden Datensicherungs- und Wiederherstellungsmechanismen kann die Integrität der Daten in der Cloud gewährleistet werden.
  5. Testing und Validierung: Nach der erfolgten Migration sollten umfassende Tests durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass alle Anwendungen und Daten in der Cloud ordnungsgemäß funktionieren. Dies umfasst Leistungsprüfungen, Sicherheitstests und Validierung der Funktionalität.
  6. Schulung, Bedienung und Überwachung: Durch Anwendungsschulungen von Endanwendern kann sichergestellt werden, dass die Cloud-Lösungen effektiv genutzt werden. Dies ist entscheidend, um reibungslose Abläufe sicherzustellen. Eine kontinuierliche Überwachung der Leistung, der Sicherheitsmaßnahmen und der Kosten sowie der Compliance-Anforderungen ermöglicht eine regelmäßige Kontrolle der Wirkungsweise.
  7. Optimierung und Skalierung: Um die Flexibilität der Cloud zu nutzen, sollten Ressourcen nach Bedarf skaliert und optimiert werden. Durch regelmäßige Überprüfung und Identifizierung von Optimierungsmöglichkeiten können weitere Vorteile der Cloud-Migration zur Leistungsmaximierung generiert werden.
Datensicherheit verfolgt sowohl Haupt-, als auch mehrere Nebenziele und muss mit einem Katalog von unterschiedlichen Maßnahmen sichergestellt werden.

Datensicherheit und Datenschutz sind zentrale Funktionen zur Sicherung betrieblicher Daten und Wertschöpfungsketten. Schützen Sie sich bestmöglich und lassen sich umfassend zu diesem Thema beraten:

Datensicherheit – die wichtigsten Grundlagen zum Thema Data Security

Erfolgsfaktoren für die Cloud-Migration:
Planung, Zusammenarbeit und Flexibilität

Die Migration von On-Premise-Lösungen in die Cloud ist ein komplexer Prozess, der eine enge Zusammenarbeit zwischen allen betroffenen Abteilungen und Mitarbeitern erfordert. Eine sorgfältige Planung und Zieldefinition stellen neben einer professionellen Umsetzung der Cloud-Migration den Erfolgsfaktor bei der Implementierung dar. Dabei ist es wichtig, auf die Gegebenheiten und individuellen Anforderungen des jeweiligen Unternehmens einzugehen, um die Vorteile und das Potenzial von Cloud-Lösungen für Unternehmen nutzen zu können.

Autor:innen

Patrick

Pat ist seit Ende 2021 für den Bereich Web Analyse & Web Publishing bei der Alexander Thamm GmbH zuständig und überwacht einen Großteil unserer Onlinepräsenzen. Dabei schlägt er sich durch jedes Google oder Wordpress Update und gibt dem Team gerne Tipps, wie Ihre Beiträge oder eigenen Websites noch verständlicher für den Leser sowie die Suchmaschinen werden.

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